Shaun Tan: Ferner Regen (Unterrichtsentwurf)

Posted: 13th August 2011 by juhudo in Allgemein

Vor einiger Zeit habe ich Shaun Tans Buch Geschichten aus der Vorstadt des Universums gelesen und mich sofort in das Buch verliebt, in dem er skurrile Erzählungen mit Zeichnungen und Collagen mischt. Übrigens hat er 2009 dafür den Deutschen Jugendliteraturpreis in der Sparte Bilderbuch erhalten. Die Begründung dazu findet sich hier.

Seine 15 Geschichten handeln zum Beispiel

  • von einem Wasserbüffel, der auf einem ungemähten Grundstück am Ende der Straße lebt,
  • von Eric, dem außerirdischen Austauschüler, der sich für Dinge interessiert, die für uns ganz uninteressant sind („Das ist bestimmt was Kulturelles“),
  • von kaputten Spielsachen,
  • davon dass die Welt durchaus irgendwo zu Ende sein und man die Beine hinunterbaumeln lassen kann,
  • von wunderbaren Innenhöfen, die außerhalb der Realität liegen und doch wieder nicht,
  • oder vom fernen Regen, der Gedichte, die niemand lesen darf, auf seine eigene Art wieder zum Vorschein bringt.

Zu Ferner Regen habe ich beim Durchblättern von ein paar Ausgaben von Praxis Deutsch eine Unterichtsidee gefunden, die ich gleich zu Beginn des kommenden Schuljahres ausprobieren möchte. Im Heft 224 veröffentlicht Jeanette Hoffmann den Artikel „Über die Angst beim Schreiben. Ästhetisches Lernen mit Shaun Tans illustrierter Geschichte Ferner Regen.“ Ich habe ihre Ideen für meine kommende 6. Klasse (10.Schuljahr) abgewandelt und mich eine Weile mit dem Abfotografieren der Bilder beschäftigt, deren ersten Teil ich als Diashow zum Einstieg der Unterrichtseinheit verwenden möchte.

Zeit/Min Inhalt Ziele/Medien/Sozialform
5 Anschließen an eigene Erfahrungen: 

  • Habt ihr schon selbst Texte geschrieben, die dann niemand sehen durfte?
  • Jedenfalls kennt ihr die Gefühle, wenn man etwas vorlesen muss, aber vielleicht gar nicht so gern will…
  • Bilder „lesen“ (visual literacy)
  • Sprachbildung
5 Habt ihr euch eigentlich schon einmal überlegt, was mit den Geschichten und Gedichten passiert, die niemand lesen darf? SchülerInnenantworten sammeln, vllcht. Tafelbild

 

 

 

 

 

 

5

 

  • Präsentation (PPT) des ersten Teils
    – Die SchülerInnen lesen ohne Abmachung einen Zettel nach dem anderen vor
    – SchülerInnen auffordern, auch den Zusammenhang zu den Zeichnungen herzustellen und das Zusammenspiel zu reflektieren
  • Die SchülerInnen bekommen die erste Seite der Geschichte.
    – Was könnten das für Gedichte sein, die nicht gelesen werden dürfen
    – Wovon könnte die Geschichte weiter erzählen
60 Was könnte mit den Geschichten und Gedichten weiter passieren? 

SuS gestalten ein Plakat/eine Collage  im Stil von Shaun Tan mit Papierschnipseln und Zeichnungen.

Präsentation (vllcht. erst in der nächsten UE)

Gruppenarbeiten (4er), braunes Packpapier, andere Papiersorten und –farben, Filzstifte 

Synonymwörterbuch, Word-Thesaurus

Auftrag: 

  • Schreibe zu der Geschichte eine Rezension für eine Tageszeitung. Versuch dabei die besondere Kombination von Text und Bild so in Worte zu fassen, dass sich die LeserInnen die Geschichte vorstellen können und neugierig auf sie werden.
  • Du kannst einen Bildausschnitt dazu verwenden. Welchen wählst du aus?
HÜ: 

Rezension zu der Geschichte schreiben

 

Und hier als Word-Dokument: Shaun Tan: Ferner Regen

 

 

Mir scheint das Ganze als guter Einstieg zu unserem geplanten Klassen-Buch-Projekt, das wir vielleicht so ähnlich wie  Klick. Zehn Autoren erzählen einen Roman gestalten wollen. Aber davon später…

Ferienlektüre 03: A Dance with Dragons von G. R. R. Martin

Posted: 13th August 2011 by juhudo in Allgemein

ist das Buch, mit dem ich mich seit vier Wochen beschäftigt habe, weil 950 englische Seiten zu bewältigen waren. Und querlesen kann ich nur in deutscher Sprache.

Zu diesem Werk gehören übrigens noch vier diesem vorhergehende Bände mit entsprechender epischer Breite, die alle zu der Serie „A Song of Ice and Fire“ von George R.R. Martin gehören, in der deutschen Übersetzung „Das Lied von Eis und Feuer“. Auf Englisch habe ich es deswegen gelesen, weil es 7(!) Jahre gedauert hat, bis Martin endlich weiter geschrieben hat und ich nicht auf die deutsche Übersetzung warten wollte.
danceDie Saga ist so Mitte der 90iger entstanden und spielt in einer klassisch-fantasymäßig mittelalterlichen Welt mit vielen Charakteren, in vielen Landschaften, das „Game of Thrones“, das die Mächtigen spielen, fordert viele Opfer. Martins Stärke ist es sicher, tief in die Charaktere einzutauchen und mit ihnen mitzugehen. Die Perspektive wechselt mit den Hauptfiguren, man erlebt das zeitliche, nicht immer lineare Hintereinander aus wechselnder Sicht.
Spannend schreiben kann Martin auch. Allerdings bringt es seine Bände zu keinem vorläufigen Abschluss, diesmal lässt er seine Welt in einem größeren Chaos zurück als je zuvor, praktisch überall ist Krieg, die Söldnertruppen (irgendwie Martins Kavallerie) wechseln die Seiten, wie es der autor braucht, es ist auch noch klar, ob alle seiner Hauptfiguren überlebt haben.
Wer aber klassische Fantasy mag (es ist schwer, hier Tolkien nicht zu bemühen) und vor dicken Büchern nicht zurückschreckt, der und dem kann ich „Das Lied von Eis und Feuer“ nur empfehlen.

Die Bände 7 und 8 sollen die Titel „The Winds of Winter“ und „A Dream of Spring“ heißen. Hoffentlich dauert es nicht wieder so lange, bis sie erscheinen.

 

Mit großem Erfolg scheint die die erste Staffel der TV-Serie „A Game of Thrones“ von HBO gelaufen zu sein, die den ersten Band zum Inhalt hat. Dass es eine zweite Season geben soll, steht fest.

Hier ein Video zu den tollen Spezialeffekten. Fantastische Welten haben in den letzten Jahren unheimlich gewonnen. Aber ich glaube, die Arbeit mancher Schauspieler muss sich ganz schön verändert haben.

 

Masterthesis Online

Posted: 10th August 2011 by juhudo in Allgemein

Ich habe gerade mit ziemlicher Verspätung bemerkt, dass meine Masterthesis über die Bibliothek der Donau-Uni Krems online zugänglich ist.

Sie beschäftigt sich mit PLEs und Umsetzungsmöglichkeiten in der Schule.

Eineinhalb Jahre ist es schon wieder her, dass ich sie geschrieben habe!

 

 

Ferienlektüre 03: Sag mir, was du siehst – auch von Zoran Drvenkar

Posted: 14th Juli 2011 by juhudo in Allgemein

Also eigentlich lese ich ja gerade “Die Frequenzen” von Clemens M. Setz. Eindrucksvolles Buch, aber allein schon durch die Länge (700 S.) eines, von dem ich mich gelegentlich ablenken lasse. Aber als ich gestern nachmittag feststellte, dass der Amazon-Kindle-eBook-Shop mit meinem deutschen Amazon-Account verbinden ließ, wollte ich ihn unbedingt ausprobieren. Endlich ein Portal (bisher benutze ich Textunes), das sich halbwegs übersichtlich darstellt und  in dem man doch einiges ausfiltern kann. Nebenbei: über 5500 alte deutschsprachige Werke, die kostenlos erhältlich sind. Einfach toll für DeutschlehrerInnen. Am liebesten hätte ich mir  ja „A Dance with Dragons“ geholt, aber es war ja schon für heute analog angekündigt ;-).

Also „Sag mir, was du siehst“ heruntergeladen und auf Tauglichkeit als Klassenlektüre für 14jährige untersucht, als Option für die, die „Cengis und Locke“ nicht lesen wollen, vielleicht eher die Mädels. Es hat nur 270 Jugendbuchseiten, also war ich wieder schnell durch: Es ist ein Jugend-Mystery-Buch: Zwei 16jährige Mädchen (und einige weitere Personen) erzählen als Ich-ErzählerInnen die Geschichte von einer „Gabe“, die eine unvermittelt auf einem Friedhof ergreift. Anfangs spannend und psychologisch interessant wird der Roman dann doch für mich eher unlogisch, endet dann aber wieder in der Realität – nachdem die zweite Hauptperson gestorben ist. Eine lesbische Liebesszene mit einem dritten Mädchen findet statt – keine Ahnung, wie verbreitet homoerotische Schilderungen in der Jugendliteratur heute sind, ich habs zum ersten Mal gelesen. Ist irgendwie unnötig, hatte nix mit der Handlung zu tun. Tja, keine Ahnung, ob ich es zur Auswahl stellen werde, muss noch darüber nachdenken.

2. Ablenkung: Heute ist „A Dance with Dragons“, der fünfte Band der Fantasy-Saga „A Song of Ice and Fire“ von George Martin angekommen, ca. 1000 Seiten! Nach sieben Jahren Warten muss ich den wohl vorziehen. 😉

Ferienlektüre 02: Cengiz und Locke – auch von Zoran Drvenkar

Posted: 12th Juli 2011 by juhudo in Allgemein

Nachdem „Du“ bei mir so gut angekommen ist und „Cengiz und Locke“ schon lange als Empfehlung in meinem Hinterkopf herumgeistert und wir den Roman als Klassensatz in der Schule haben, habe ich das eBook auf mein iPad geladen.

Btw: Ich lese richtig gern auf meinem iPad, man kann es so hinlegen wie man will, die Seiten blättern sich nicht zurück, die Schriftgröße und die Display-Helligkeit kann man anpassen, was vor allem im Freien toll ist, wenn es langsam finster wird und man noch nicht rein will. Was ich nicht so gern habe ist, dass alle Bücher gleich aussehen (nona!), also setze ich es nur sehr gezielt fürs Bücher lesen ein.

Erst einmal war ich enttäuscht: ähnliches Milieu wie in „Du“, die Protagonisten bloß etwas jünger und noch etwas mehr auf der Straße, die Sprache, die sie untereinander sprechen erinnert mich an deutsche Nachmittagstalkshows, unsere Kids (zumindest die, die ich kenne, drücken sich nicht so aus – immerhin ein paar Hundert), und auch so seltsame Spitznamen wie Locke, Stinke, Rute, Perspektivenwechsel und Du-ErzählerInnen – alles sehr ähnlich. Allerdings liegen einige Jahre zwischen den Büchern – mindesten sieben – und vielleicht wollte Drvenkar das Konzept für Erwachsene ausprobieren.

Vor allem wollte ich das Buch auf seine Tauglichkeit für meine nächstjährige 4. Klasse abchecken und hab zunächst gedacht, dass ich damit enentuell zwar bei den Boys, sicher aber nicht bei den Girls ankommen werde. Im Verlauf der Handlung habe ich meine Meinung geändert: Sie ist sehr spannend, wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt (genauso wie in „Du“ ;-)), die LeserInnen werden durch das „Du“ konsequent in die Handlung gezogen und müssen sich mit den Figuren auseinandersetzen. Es kann also gut sein, dass es meinen Kids genauso geht wie mir. Allerdings ist die Lebenswelt unserer Kinder – so hoffe ich wenigstens – doch sehr unterschiedlich von der der Berliner Cliquen, aber vielleicht spricht sie gerade das an. Und Probleme mit Anerkennung, Coolness, Gruppendruck und Familie sind natürlich auch bei uns vorhanden.

Außerdem gibts Unterrichtsmodelle von den Verlagen Carlsen und Veritas:

 

Ferienlektüre 01: „Du“ von Zoran Dvenkar

Posted: 9th Juli 2011 by juhudo in Allgemein

Nachdem meine Ferien bändereinrissbedingt zwei Tage früher als geplant begonnen haben, ist das erste Buch schon durch: Der neue Roman von Zoran Drevenkar, den ich zwar schon seit Februar besitze, der aber bisher warten musste. Schon „Sorry“ hat mir ziemlich gut gefallen, ich mag halt Krimis und Spannung – und wenn die Plots ein bisschen kunstvoll miteinander verwoben sind.

„Du“ spricht den Leser durchgehend als „Du-Erzähler“ an. Ich kann mich an gar kein anderes Buch erinnern, in dem ich das schon einmal so vorgefunden hätte (obwohl fast schon so gewesen sein muss ;-)). Das Prinzip hat Drvenkar schon in „Sorry“ ausprobiert, aber nur punktuell. Als beinahe unbeteiligt wirkender Massenmörder tötet man so eine Menge Menschen, die in einem Schneesturm auf einer Autobahn festsitzen. Das Szenario, in dem alle allein im kalten Auto sitzen und in einer geräuschlosen Umwelt auf ihre Rettung (oder ihren Tod) warten ist, unwiderstehlich.

Das ist aber nicht das einzige „Du“. Die Leserin lebt mit fünf Teenagermädchen mit, einem Toten, bis er der Verwesung anheimfällt, einem Chef eines Drogen- und Waffenschmugglerrings, einigen jungen Männern. Sie setzen ein Chaos in Gang, dem ich mit großer Spannung gefolgt bin. Es geht um Famile, Todesmythen und – eines meiner Lieblingsthemen – Rache. Das Ganze zum Teil wie ein Roadmovie verpackt. (Einer meiner Lieblingsfilme „Thelma und Louise“ ist im Hintergrund immer mitgelaufen, obwohl sonst keine offentlichtlichen Ähnlichkeiten da sind.)

Durch die vielen ErzählerInnen muss man schon achtgeben, bei wem man gerade ist, aber die Handlung greift entweder kunstvoll ineinander oder geht einfach weiter. Man lernt die unterschiedlichen Charaktere kennen und kann sich in jeden einfühlen und die Motive verstehen- und entwickelt so für jeden Sympathien.

Kann ich jedem, der Krimis mag, weiterempfehlen – zumindest diesen Sommer lang. Aber vergesst den Werbetext auf der Rückseite!

Schwindeln in China?

Posted: 21st Juni 2011 by juhudo in Allgemein

Kann das stimmen?

via http://todayilearned.co.uk/2010/10/28/china-has-the-best-anti-cheating-device-for-students/

Jahresbericht

Posted: 21st Juni 2011 by juhudo in Allgemein

Seit letztem Jahr bin ich in unserer Schule für den Jahresbericht zuständig. Da er mir in den Jahren davor nicht so besonders gefallen hat und Inhalt und Gestaltung (schwarz-weiß, Schriftgröße 14) eher langweilig war, wollte ich ihn zunächst loswerden und alle Inhalte aktuell auf unsere Website verfrachten. Ich dachte mir, Joomla-Uploads könnte ich schon einigen KollegInnen beibringen und den Rest mach ich selber und falls doch wieder ein gedruckter Jahresbericht nötig wäre, dann könnte man ja aus dem Vollen schöpfen.
Naja, die Medienkompetenz und Dokumentationsbereitschaft meiner MitstreiterInnen habe ich wieder einmal überschätzt (bis auf die üblichen Ausnahmen, denen ich herzlich danken will!) und so passierte eineinhalb Jahre recht wenig – bis Eltern und Direktor doch wieder recht dringend um eine analoge Version baten.
Das Team, das ich mir zur Erarbeitung vorstellte kam nicht zusammen, aber eine mediendesignstudierte neue Helferin. Gemeinsam gingen wir die Themen InDesign und Herbeischaffen von Content an. Einen guten Tipp bekam ich auch:

  • schon bald die Veröffentlichungsabsichten einholen

Im April gingen wir die Sache richtig an, hatten bald unser Design und die ersten drei Artikel. Deadline war der 25. Mai, damit sich die Fertigstellung und der Druck rechtzeitig vor Schulschluss ausgehen sollten. NACH diesem Termin ging es richtig los:

  • noch mindesten zehn Artikel und jede Menge Fotos
  • das Editorial des Direktors
  • der Wunsch, den einen oder anderen Text noch umzuschreiben

Naja, man versteht sich ja als Dienstleisterin und so wurden im letzten Moment Artikel umgebaut, Fotos eingesetzt und ein Account bei einer Online-Druckerei angelegt, damit das Werk heuer in Farbe erscheinen könnte. Dank Indesign konnten wir einen Grafiker sparen und Farbdruck leisten.

Danns kams:

  • die Druckerei wollte erst nach Vorauszahlung zu drucken beginnen.
  • der Direktor vergaß die Einzahlung einige Tage lang.
  • als sie dann erledigt war, war Freitag und ich mit einer Klasse ohne PC in Wien.
  • an diesem Tag erfuhr ich, dass 136 Seiten Druck ohne Cover gemeint war – dh. vier Seiten musste irgendwie eingespart werden – und das, nachdem ich die perfekte Anordnung gefunden zu haben glaubte ;-).
  • außerdem gab es eine Fehlermeldung, das Format betreffend: das Cover war 3mm zu groß und
  • eine Fehlermeldung die Auflösung betreffend: 299,99 dpi statt 300 dpi.
  • die Überarbeitung erfolgte.
  • der Upload von der Schule sprang einfach nicht an.
  • einige Danksagungen waren vergessen worden und große Erleichterung, dass das PDF noch einmal aufgeschnürt werden konnte.
  • der Dank wurde ergänzt.
  • das Inhaltsverzeichnis wurde noch einmal aktualisiert.
  • Der Upload zur Druckerei um 0:43.
  • Status: „Warte auf Prüfung“

Btw das Cover: man glaubt ja gar nicht, wie aufwändig es ist, eine richtig schlecht gelöscht aussehende Tafel herzustellen, wenn man das gerade unbedingt will. Während des Unterrichts schauen sie doch ganz von selbst so aus!

Klassenalltag komprimiert

Posted: 24th Mai 2011 by juhudo in Allgemein

Good Morning, Mr. Schmied!

Bilderbuch: Go the FUCK to sleep

Posted: 24th Mai 2011 by juhudo in Allgemein

Anscheinend lassen sich auch Bilderbücher für Eltern viral verbreiten 😉