Sommerferienprogramm der PH Salzburg

Posted: 4th September 2011 by juhudo in Allgemein

Falls es jemanden interessiert:

Hier gibts das Sommerferienprogramm der PH Salzburg für AHS-LehrerInnen zum

Quelle: http://hammy5.glogster.com/Epic-fail/?offset=12

Anschauen:

  • 7(!) Veranstaltungen, eine davon für DirektorInnen, eine für SportlehrerInnen, eine für das Fach Französisch, eine für einen laufenden Lehrgang.
  • 3(!) frei verfügbare, und die bedienen ausschließlich  (etwas polemisch) „esoterische“ Themen (Effizienter Energieeinsatz im Unterricht – Maßnahmen im Umgangmit Lebensenergie, Mit Kraft und Schwung ins neue Schuljahr – Östliche und westliche Formen Energie zu gewinnen, Humor und professionelle Begleitung von Menschen in den Bereichen Gesundheit, Spiritualität und Bildung).

Kein Wunder, dass ich diese Ankündigung am Schwarzen Brett lese, sie aber nicht einmal richtig in mein Bewusstsein vordringt. 😉

 

btw: Das wird während des Schuljahrs 2011/12 angeboten!

Fortbildung!

Posted: 31st August 2011 by juhudo in Allgemein

19 Tage nach dem Standard („14 Prozent der Lehrer besuchen Fortbildungen während Ferien“)und der Presse („Lehrer: Im Sommer bilden sich nur wenige weiter“) kommt auch die Kronen Zeitung („Lehrer schwänzen Fortbildung im Sommer. Nur 14% machen mit“ ) darauf, dass die LehrerInnen (und die SchülerInnen) noch Ferien haben.

Während die Schlagzeile des Standard noch neutral-berichtend wirkt, verwendet die Krone ein Verb, das mit SchülerInnen in Verbindung gebracht wird, die ihrer Schulpflicht nicht nachkommen. Das geht aber möglicherweise nicht während der Ferien.
Beide haben allerdings nicht recht: Sie nehmen die Anmeldezahlen der Pädagogischen Hochschulen und setzen sie mit der GesamtlehrerInnenanzahl in Bezug. Zahlen verwenden sie die selben, 16.000 Anmeldungen für 896 Kurse. Eine kurze Division ergibt, dass durchschnittlich 18,42 Personen pro Kurs teilnehmen. Circa 114.000 LehrerInnen gibt es in Österreich. Wenn alle mitmachen säßen 127,23 Personen in jeder Schulung. Die Zahlen der PHs bedeuten halt nur, dass 14% an Fortbildungen der PHs teilnehmen.

Deswegen und weil nicht alles, was angeboten wird, für jedes Fach gleich relevant ist, ist es doch gut, dass manche LehrerInnen da zur Selbsthilfe schreiten und ohne dass es jemand merkt, zum Beispiel heimlich, aber freiwillig lesen, etwa

  • Fachbücher (über Leistungsbeurteilung, Bildungsstandard, kompetenzorientiertes Unterrichten, Bildung und Persönlichkeit, Lyrik und Hirnforschung, HTML 5, GIMP)
  • Fachzeitschriften (Praxis Deutsch, die zwölf Hefte des letzten Jahrgangs)
  • Literatur und Jugendbücher (Maja Haderlap, Ödon von Horvath, Zoran Dvenkar…)
  • Blogs (herrlarbig.de, Lehrerzimmer, Kreide fressen…)
  • Internetseiten, die Forschung über Didaktik zum Inhalt haben (Didaktische Entwurfsmuster…)
  • und die Links und Artikel, die von den oben angeführten Seiten wegführen…

Oder manche besuchen die Kurse der Virtuellen PH, zum Beispiel zu

  • GIMP: kann man in den Fächern IT und Informatik anwenden
  • Digitale Fotobearbeitung: wie oben oder für Projekte (aber ich geb zu, ich hab auch für mich viel dabei gelernt)
  • Moodle-Tricks: die Lernplattform ausreizen
  • Die Lernplattform als Informationsdrehscheibe in der Schulorganisation
  • Joomla

Und bei der Neubearbeitung der Schulbibliotheks-Website fällt ganz automatisch die Beschäftigung mit HTML 5 und CCS 3 ab.

Das ist nicht alles, aber meine Meinung zu dem Thema habe ich ja schon gepostet.

Jedenfalls sind selbstorganisiertes, informelles und lebenslanges Lernen auch LehrerInnen möglich. Ganz ohne Verpflichtung. Weil sie neugierig sind. Und ihre SchülerInnen mögen. Und ihre Fächer. Und weil sie Themen so an die Kids bringen wollen, dass alle etwas davon haben.

Ferienlektüre 07: Klick

Posted: 22nd August 2011 by juhudo in Allgemein

Zehn Autoren erzählen einen Roman von Roddy Doyle, Deborah Ellis, Gregory Maguire, Nick Hornby, Margo Lanagan, Linda Sue Park, Eoin Colfer, Ruth Ozeki, Tim Wynne-Jones und Davis Almond.

Das Buch war so eine Blitzidee, als ich am Ende des Schuljahres mit meiner Klasse (15 – 16-Jährige) über die Idee eines Klassenroman sinniert habe. Es hat mich immer gestört, dass eine/r anfängt und die anderen mit diesen Vorgaben leben und darüber schreiben müssen. Und gemeinsame Themen- oder Genrefindung halte ich bei zu geschätzten 28 SchülerInnen (Nachzuprüfende und mögliche RepetenInnen sind fraglich) für nicht unproblematisch. 😉

Also „Klick“. Ich hatte das Buch irgendwie nebenbei mitgekriegt und dachte, dass die Biografie eines Fotografen das Gerüst bilden würde, in das sich die AutorInnen einhängen und unabhängig voneinander Geschichten aus diesem Leben schreiben. Es funktioniert in diesem Buch aber so, dass eine Autorin begonnen hat und die anderen doch dann der Reihe nach schrieben und alles davor kannten. Herausgekommen ist:

  • Die Startgeschichte: Ein Mädchen namens Maggie ist überaus traurig über den Tod ihres Großvaters Gee, eines Fotografen, der auf der ganzen Welt herumgereist ist, und ihre ganze Familie wird in Mitleidenschaft gezogen. Dann öffnet sie ein Päckchen ihres Großvaters und es sind Muscheln darin und der Auftrag, jede in das Meer zurückzuwerfen, aus dem sie stammen.
  • Dann geht es weiter mit Annie und ihrer Mutter. Es wird erzählt, wie Gee die beiden kennen lernt, fotografiert und ihr Leben beeinflusst.
  • Eoin Colfer interessiert Jason, der Bruder Maggies. Er ist adoptiert und verrennt sich in ein Traumleben mit seinem wirklichen Vater. Kurz davor abzuhauen, hält ihn ein posthumer Brief von Gee zurück.
  • Eine sehr kurze Episode mit Gee hat Lev, der Protagonist der vierten Geschichte. Er ist Häftling in irgendeinem (russischen?) Gefängnis und wir erfahren, wie es dort zugeht.
  • Dann ist wieder Maggie dran. Nick Hornby hat sich eine Parallelfamilie zu ihrer eigenen ausgedacht. Inwieweit alles real ist, bleibt offen.
  • Vincent ist ein irischer Junge, der Gee zufällig trifft. Sie stellen einiges an uns es kommt zzu einem Foto mit Muhammad Ali.
  • Jason hat sich gefangen und hat begonnen zu fotografieren. Er kann einem Mädchen helfen, das sich ganz in sich zurückgezogen hat.
  • Jiro ist ein japanischer Junge, dessen Familie vom Krieg schwer getroffen ist. Er hasst  die Amerikaner, aber Gee kann helfen und es gibt natürlich ein Foto dazu.
  • Mit Afela geht es in der Zukunft in dreißig Jahren weiter. Sie ist eine Enkelin Jasons und kann mehrere Leben gleichzeitig leben. Sie lernt die etwa fünfzigjährige Maggie kennen, die mittlerweile die ganze Welt bereist hat und wirft eine Muschel für sie ins Meer.
  • Im letzten Teil ist Maggie eine alte Frau in einer futuristischen Umgebung. Sie sieht sich die Fotos an, die zu den Geschichten gehören.

Für mich war spannend zu lesen, was die AutorInnen aus ihere Vorgabe gemacht haben – sehr Unterschiedliches. Manche haben die Figuren und Handlungsstränge der ersten Geschichte aufgenommen, manche haben eine Erzählung, die ihnen wichtig war, über die Figur des Fotografen eingebracht. Alles hat funktioniert, eine abwechslungsreicher Band.

Wie wir das heuer in der Schule umsetzen, wird sich noch zeigen. Wenn wir nach diesem Modell vorgehen, muss es auf jeden Fall eine Ausgangsgeschichte geben. Oder eine Biografie. Oder statt den Fotos könnten Musikstücke das Verbindende sein. Oder Bücher. Oder …

 

Lyrik persönlich

Posted: 20th August 2011 by juhudo in Allgemein

Nachdem ich immer noch versuche, mich der Lyrik anzunähern, habe ich heute das Bändchen Wörterleuchten von Peter von Matt teilweise gelesen, teilweise durchgeblättert. Sechzig „Kleine Deutungen“ sind über Jahre für die FAZ entstanden.

Über das Interpretieren schreibt er:

Sechzig Solitäre. Sechzig Begegnungen. Der Akt des Lesens fällt zusammen mit dem Akt des Schreibens. Wichtige Nuancen des Textes offenbaren sich dem Interpreten erst im Denkgerangel seines Formulierens.(S 12)

Was die Gedichte in diesem Band verbindet, „ist die Zuneigung des Deuters“. (S 11) Ein paar begegnen mir auch immer wieder, ich habe auch einige gefunden, die mich neu berührt haben. Wiedererkennen bringt mir manches Gedicht näher, andere sind mir egal wie eh und je. Interpretationen helfen da nichts.

Ich schreibe einmal ein paar von denen auf, die mir neu waren und die lustigen oder tragischen Saiten in mir zum Klingen gebracht haben. (Vielleicht tut Lyrik Lesen meinem sachlichen Stil nicht so gut?)

Gotthold Ephraim Lessing

Lied. Aus dem Spanischen

Gestern liebt‘ ich,
Heute leid‘ ich,
Morgen sterb‘ ich:
Dennoch denk‘ ich
Heut und morgen
Gern an gestern.

 

Adalbert von Chamisso

Tragische Geschichte

’s war Einer, dem’s zu Herzen ging,
Daß ihm der Zopf so hinten hing,
Er wollt‘ es anders haben.

So denkt er denn: wie fang ich’s an?
Ich dreh‘ mich um, so ist’s gethan –
Der Zopf, der hängt ihm hinten.

Da hat er flink sich umgedreht,
Und wie es stund, es annoch steht –
Der Zopf, der hängt ihm hinten.

Da dreht er schnell sich anders ‚rum,
’s wird aber noch nicht besser drum –
Der Zopf, der hängt ihm hinten.

Er dreht sich links, er dreht sich rechts,
Es thut nichts Gut’s, es thut nichts Schlecht’s –
Der Zopf, der hängt ihm hinten.

Und seht, er dreht sich immer noch,
Und denkt: es hilft am Ende doch –
Der Zopf, der hängt ihm hinten.

Er dreht sich wie ein Kreisel fort,
Es hilft zu nichts, in einem Wort –
Der Zopf, der hängt ihm hinten.

 

Hermann von Gilm zu Rosenegg

Allerseelen

Stell auf den Tisch die duftenden Reseden,
Die letzten roten Astern trag herbei
Und lass uns wieder von der Liebe reden,
Wie einst im Mai.

Gieb mir die Hand, dass ich sie heimlich drücke,
Und wenn man’s sieht, mir ist es einerlei;
Gieb mir nur einen deiner süßen Blicke,
Wie einst im Mai.

Es blüht und funkelt heut auf jedem Grabe,
Ein Tag im Jahre ist den Toten frei;
Komm an mein Herz, dass ich dich wieder habe,
Wie einst im Mai.

 

Conrad Ferdinand Meyer

Nicola Pesce

Ein halbes Jährchen hab ich nun geschwommen
Und noch behagt mir dieses kühle Gleiten,
Der Arme lässig Auseinanderbreiten –
Die Fastenspeise mag der Seele frommen!

Halb schlummernd lieg ich stundenlang, umglommen
Von Wetterleuchten, bis auf allen Seiten
Sich Wogen türmen. Männlich gilts zu streiten.
Ich freue mich. Stets bin ich durchgekommen.

Was machte mich zu Fisch? Ein Mißverständnis
Mit meinem Weib. Vermehrte Menschenkenntnis,
Mein Wanderdrang und meine Farbenlust.

Die Furcht verlernt ich über Todestiefen,
Fast bis zum Frieren kühlt ich mir die Brust –
Ich bleib ein Fisch und meine Haare triefen!

 

Stefan George

Vogelschau

Weiße schwalben sah ich fliegen,
Schwalben schnee- und silberweiß,
Sah sie sich im winde wiegen,
in dem winde hell und heiß.
Bunte häher sah ich hüpfen,
Papagei und kolibri
Durch die wunder-bäume schlüpfen
in dem wald der Tusferi.

Große raben sah ich flattern,
Dohlen schwarz und dunkelgrau
Nah am grunde über nattern
Im verzauberten gehau.

Schwalben seh ich wieder fliegen,
Schnee- und silberweiße schar,
Wie sie sich im winde wiegen
In dem winde kalt und klar!

 

 

Günter Eich

Brüder Grimm

Brennesselbusch.
Die gebrannten Kinder
warten hinter den Kellerfenstern.
Die Eltern sind fortgegangen,
sagten, sie kämen bald.

Erst kam der Wolf,
der die Semmeln brachte,
die Hyäne borgte sich den Spaten aus,
der Skorpion das Fernsehprogramm.

Ohne Flammen
brennt draußen der Brennesselbusch.
Lange
blieben die Eltern aus.

 

Ernst Jandl

waunsas wissn woiz     sai greiz
woraus hoez     und bei an jedn hommaschlog
hods eam grissm     und gschrian hoda
wauns es ned von söwa     gwusd haum soiz.

 

Zur Rezension des Buches in der FAZ.

Ferienlektüre 06: Engel des Vergessens von Maja Haderlap

Posted: 18th August 2011 by juhudo in Allgemein

Der biografische Roman von Maja Haderlap verdient eine längere Besprechung und sie hat zu Recht heuer den Bachmann-Literaturpreis (in Klagenfurt) bekommen.
Er beschäftigt sich mit einer Volksgruppe, über die man in Österreich (außer wahrscheinlich Kärnten) gar nicht so viel weiß, außer dass es regelmäßig Probleme mit zweisprachigen Ortstafeln gab, was für mich immer unverständlich war, weil – kann es den KärntnerInnen nicht egal sein, ob ein zweiter Name auf der Tafel steht und dass sich ein Großteil der Slowenen bei einer Volksabstimmung im Jahr 1920 für den Verbleib bei Österreich stimmte. Damit hatte es sich.
Maja Haderlap beginnt mit den Wahrnehmungen und Empfindungen eines kleinen Mädchen und windet sich tief in die Geschichte von Partisanentum, Konzentrationslagern und Kriegstraumata, indem sich das Kind mit Großmutter, Vater und anderen Verwandten und Bekannten auseinandersetzen muss. Langsam entfaltet sich die Familiengeschichte und die Icherzählerin beobachtet zunächst nur, bis sie dann im Laufe des erwachsen Werdens mit immer größerer Reflexionsfähigkeit darauf reagieren kann. Aber Vergessen scheint unmöglich.

Meine Großmutter stammt auch aus Kärnten. Ein paar Kilometer weiter südlich geboren, hätte für sie alles vielleicht so ähnlich ausgesehen wie in Lepena. So erscheint mir, als wenn die Zeit dort eine Generation lang stillgestanden wäre.

Keine leichte Kost, aber ich habe ein Stück mehr von Österreich erfahren können

Ferienlektüre 05: Wie sind die Könige von Colorado von David E. Hilton

Posted: 16th August 2011 by juhudo in Allgemein

Naja, der Erbe von Herr „der Fliegen“ wie auf der Umschlagrückseite steht, ist der Roman nicht. Er erzählt die Geschichte von straffällig gewordenen Jugendlichen, die meist aus zerrütteten Unterschichtfamilien der 60iger Jahre in Amerika stammen, die in ein Bootcamp geschicht werden. Die Wärter sind grausam und die Jungen auch. Das Ganze endet in einer blutigen Orgie, die sich in einem Western verfilmen lassen würde. Mir fällt dazu „True Grit“ ein.
Der Roman reiht sich in die Reihe anderer ähnlicher Bücher ein, wie „Löcher“ (das wirklich gut ist *****) oder „Bootcamp“ – allerdings ist er nicht für Kinder, sondern für größere Jugendliche und Erwachsene

Ferienlektüre 04: Der Junge im gestreiften Pyjama von John Boyne

Posted: 16th August 2011 by juhudo in Allgemein

Ob das Buch ein Klassiker werden wird, wie der Kritiker der FAZ auf der Buchrückseite zitiert wird, weiß ich nicht. Meine Erwartungshaltung hat es nicht so richtig getroffen, zu naiv und unbedarft ist der neunjährige Protagonist. Das kann ich ihm nicht ganz abnehmen.
Was mich dann doch betroffen gemacht hat, war der Schluss.
Die Rezensionen zu dieser „Fabel“ fallen sehr unterschiedlich aus, was mich nicht wundert. Ich möchte es nicht im Rahmen des Unterrichts mit SchülerInnen durchnehmen.

Fortbildung?

Posted: 14th August 2011 by juhudo in Allgemein

Der Standard schreibt über die Fortbildungsverpflichtung und -nutzung der LehrerInnen. Der Artikel ist an sich nicht so interessant, wie die Postings, die sich daran anschließen und in denen wieder einmal ziemlich über uns hergezogen wird, was Arbeitszeit und Qualität und so angeht. Für viele sind wir das Letzte an Schmarotzern und werden das wahrscheinlich auch bleiben. Es gibt für die LandeslehrerInnen 15 verpflichtende Fortbildungsstunden pro Jahr, für die BundeslehrerInnen – glaub ich – nichts. In dem Artikel steht, dass sich 14% der LehrerInnen in der schulfreien Zeit fortbilden und die Veranstaltungen gut gebucht seien. Möglicherweise gibt es zu wenig Angebote für alle? LehrerIn sein lässt sich nicht in Arbeitszeit und Freizeit trennen. Wenn ich mir überlege, wie ich meinen Kids ein Thema interessant machen könnte, spukt mir das im Kopf herum – und die IDEE kommt mir dann vielleicht beim Staubsaugen oder Joggen oder wenn ich ein Buch lese oder eine (Fach-)Zeitschrift. Arbeite ich dann oder ist das Freizeit? Bilde ich mich dabei fort oder handelt es sich dabei ausschließlich um mein Vergnügen? Um warum muss ich Rechenschaft darüber ablegen? Wie in vielen anderen Berufen versteht es ja eh keiner, der/die keinen ähnlichen Beruf hat.  Jedenfalls nehme ich meine Arbeit überallhin mit und das mag ich auch daran. Aber Grenzen ziehen, die sich in Minuten und Stunden abrechnen lassen, funktioniert einfach nicht. Manche glauben es vorrechnen zu müssen:

Kulkulcán 13.08.2011 16:56

@Lehrer: Seits einfach erhlich im Bezug auf die Arbeitszeit(ohne Berücksichtigung von Mehrleistung, Krankenstand, Sonderurlaub, etc…) 1) durchschn. Unselbstständiger 365 Kalendertage – 104 SaSo – 11 FT – 25 Urlaub = 225 Arbeitstage. 225 x 8h = 1800h/Jahr Arbeitszeit 2) HS-Lehrer 21 Einheiten Lehrverpflichtung pro Woche, 180 Unterrichtstage im Jahr (21 Einheiten x 50 min) / 5 Tage = 210 min = 3,5 h Nettoklassenarbeitszeit/Tag 3,5 h x 180 Unterrichtstage = 630h Nettoklassenarbeitszeit/Jahr Für eine Arbeitszeitparität müsste der HS-Lehrer für jede einzelne Unterichtseinheit von 50 Minuten zusätzlich 93 Minuten für Vor- u. Nachbereitung (in der Schule oder zu Hause; organisatorische oder fachliche Tätigkeiten) aufwenden. Egal ob es sich um Deutsch, Geschichte, Mathematik oder Leibesübung handelt.

Es gibt aber auch passende Antworten:

woswoasios    13.08.2011 18:36
Mir taugt immer das 50minArgument am Besten. Glocke läutet – ins Sofa gebeamt – Glocke läutet – ins andere Klassenzimmer gebeamt.
Dr_Olaf   14.08.2011 09:11
Und in den Freistunden…
…gehts ab auf den schuleigenen Strand, Badehose & FlipFlops an und der Schulwart serviert einem dann eine Pina Colada.

Und die 15 Stunden sind an und für sich lächerlich: da brauch ich ja bloß ein Fachbuch pro Jahr lesen, mit diesem Zeitrahmen komm ich nicht einmal annähernd aus. Ich bin froh, wenn freie Tage kommen, damit ich Zeit habe, mir was für das nächste Schuljahr einfallen zu lassen.

Zentral bleibt für mich der Begriff der Wissensarbeit. Im Rahmen meines Masterstudiums (4 Semester, berufsbegleitend, 100ig in der „Freizeit“ absolviert) habe ich mich damit auseinandersetzt:

Gabi Reinmann beschreibt Lehrende als Wissensarbeiter. Wissensarbeit wird dadurch bestimmt, dass sie aus komplexen Tätigkeiten besteht, die wenig planbar sind, immer wieder neue Anforderungen stellen, einen hohen Grad an Informiertheit (Reinmann, 2008a), Koordination, Kooperation, Lern- und Weiterbildung notwendig machen und die häufig durch unerwartete Situationen und ungeplante weitere Arbeitsaufgaben eine enorme Dynamik entwickeln.[Hube, G. (2005). Beitrag zur Beschreibung und Analyse von Wissensarbeit.]

Die Aufgabe der Lehrenden in der Schule ist es, Wissen für andere aufzubereiten, an sie weiterzugeben und den Transfer zu überprüfen. Wissen selbst ist keine Ressource (Lehrende werden nicht nur einmal für alle Zeiten ausgebildet), sondern ein Prozess. Aus lebensbegleitendem Lernen und der Kommunikation über das Wissen und die bei den Unterrichtvorbereitungen entstehenden Lernobjekte besteht diese Wissensarbeit. [Reinmann(2008), LEHREN ALS WISSENSARBEIT? PERSÖNLICHES WISSENSMANAGEMENT MIT WEBLOGS]

Bloggende Lehrer

Posted: 14th August 2011 by juhudo in Allgemein

Ja, gendern geht bei unseren Zeitungen noch nicht ;-)!

Aber es müssen wohl Fereien sein, denn ich finde so manches, was mir bisher entgangen ist. So auch eine Bildergalerie in der Presse  mit Screenhots und kurze Bemerkungen zu LehrerInnenblogs.

Meins ist auch dabei:

Ich habe schon im März kurz über das Interview berichtet.

Gerade entdeckt (16. August 2011): Auch der Spiegel online widmete im März den bloggenden Lehrern(!) auch einen Artikel.
Bloggende Lehrer. „Gymnasium kann doch jeder“

The lost Thing (Kurzfilm)

Posted: 13th August 2011 by juhudo in Allgemein

Beim Herumrecherchieren zu Shaun Tan bin ich auf den Kurzfilm The lost Thing ( deutsch Die Fundsache) gestoßen, nach einem Buch von ihm und  mitgearbeitet hat er auch (Storyboard und Regie). Bei iTunes kostet er 1,99 € oder 2,99 E in HD und ich habe gleich zugeschlagen. Eine liebenswerte, nachdenklich machende Geschichte – und toll umgesetzt.

Es gibt auch eine schöne flash-basierte Website zum Gusto machen.

Bei Youtube haben sie den Trailer: