Fortbildung!

Posted: 31st August 2011 by juhudo in Allgemein

19 Tage nach dem Standard („14 Prozent der Lehrer besuchen Fortbildungen während Ferien“)und der Presse („Lehrer: Im Sommer bilden sich nur wenige weiter“) kommt auch die Kronen Zeitung („Lehrer schwänzen Fortbildung im Sommer. Nur 14% machen mit“ ) darauf, dass die LehrerInnen (und die SchülerInnen) noch Ferien haben.

Während die Schlagzeile des Standard noch neutral-berichtend wirkt, verwendet die Krone ein Verb, das mit SchülerInnen in Verbindung gebracht wird, die ihrer Schulpflicht nicht nachkommen. Das geht aber möglicherweise nicht während der Ferien.
Beide haben allerdings nicht recht: Sie nehmen die Anmeldezahlen der Pädagogischen Hochschulen und setzen sie mit der GesamtlehrerInnenanzahl in Bezug. Zahlen verwenden sie die selben, 16.000 Anmeldungen für 896 Kurse. Eine kurze Division ergibt, dass durchschnittlich 18,42 Personen pro Kurs teilnehmen. Circa 114.000 LehrerInnen gibt es in Österreich. Wenn alle mitmachen säßen 127,23 Personen in jeder Schulung. Die Zahlen der PHs bedeuten halt nur, dass 14% an Fortbildungen der PHs teilnehmen.

Deswegen und weil nicht alles, was angeboten wird, für jedes Fach gleich relevant ist, ist es doch gut, dass manche LehrerInnen da zur Selbsthilfe schreiten und ohne dass es jemand merkt, zum Beispiel heimlich, aber freiwillig lesen, etwa

  • Fachbücher (über Leistungsbeurteilung, Bildungsstandard, kompetenzorientiertes Unterrichten, Bildung und Persönlichkeit, Lyrik und Hirnforschung, HTML 5, GIMP)
  • Fachzeitschriften (Praxis Deutsch, die zwölf Hefte des letzten Jahrgangs)
  • Literatur und Jugendbücher (Maja Haderlap, Ödon von Horvath, Zoran Dvenkar…)
  • Blogs (herrlarbig.de, Lehrerzimmer, Kreide fressen…)
  • Internetseiten, die Forschung über Didaktik zum Inhalt haben (Didaktische Entwurfsmuster…)
  • und die Links und Artikel, die von den oben angeführten Seiten wegführen…

Oder manche besuchen die Kurse der Virtuellen PH, zum Beispiel zu

  • GIMP: kann man in den Fächern IT und Informatik anwenden
  • Digitale Fotobearbeitung: wie oben oder für Projekte (aber ich geb zu, ich hab auch für mich viel dabei gelernt)
  • Moodle-Tricks: die Lernplattform ausreizen
  • Die Lernplattform als Informationsdrehscheibe in der Schulorganisation
  • Joomla

Und bei der Neubearbeitung der Schulbibliotheks-Website fällt ganz automatisch die Beschäftigung mit HTML 5 und CCS 3 ab.

Das ist nicht alles, aber meine Meinung zu dem Thema habe ich ja schon gepostet.

Jedenfalls sind selbstorganisiertes, informelles und lebenslanges Lernen auch LehrerInnen möglich. Ganz ohne Verpflichtung. Weil sie neugierig sind. Und ihre SchülerInnen mögen. Und ihre Fächer. Und weil sie Themen so an die Kids bringen wollen, dass alle etwas davon haben.