1. Assistenzeinsatz

Posted: 28th November 2018 by juhudo in Allgemein

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Diesen Besuch hatte ich schon vereinbart, bevor das Modul 3 stattgefunden hatte – umso erleichterter war ich, dass wir bestanden hatten. Aber gleichzeitig war das auch der Besuch, der mir am meisten Sorgen bereitete, da ich über keinerlei Erfahrungen mit Menschen mit Beeinträchtigungen verfüge. Doch Karin, eine erfahrene Hundetrainerin, meinte sofort, dass ein Besuch in der Lebenshilfe der ideale erste Einsatz für Caramba und mich wäre, da dort alles in einer sehr ruhigen Atmosphäre stattfinden würde.

An einem – wieder sehr heißen – Julitag trafen wir uns mir einer weiteren Kollegin und ihrer Labradorhündin vor dem Besuch zu einem kurzen Spaziergang und wurden über die BewohnerInnen, die Karin am meisten am Herzen lagen und die, die am meisten Interesse an Hunden hätten, informiert, über ihre Besonderheiten, Bedürfnisse und Angewohnheiten, soweit sie für unsere Hunde und uns nötig waren. Und Karin sagte einen Satz, der mit einem Schlag alle Bedenken von mir nahm: „Ihr seid dafür verantwortlich, dass der Besuch für euer Hunde eine positive Erfahrung wird!“ Das konnte ich leisten: schauen, wie es Caramba geht, Pausen einlegen, sie mit Keksen füttern und für ihr Verhalten belohnen. Ich musste mich nicht um das Wohlbefinden der BewohnerInnen kümmern – dafür sorgten Karin und die Betreuerinnen.

So entlastet betraten wir das Haus (auch der Weg zu den KlientInnen ist schon Stress für den Hund!), wurden nacheinander einigen Männern und Frauen vorgestellt, für die es zum Teil einen große Herausforderung bedeutete, einen Hund zu streicheln oder zu füttern. Ein älterer Mann packte auch Caramba am Geschirr und es dauerte eine Weile, bis er wieder losließ. Daher auch die Warnung, kein Halsband bei Einsätzen zu verwenden. Caramba wurde von fünf Leuten gestreichelt und gefüttert, zeigte ein paar Tricks, legte sich bei einem Klienten auf die Beine, da seine Einschränkungen sonst kein Streicheln zugelassen hätten und stellte sich immer wieder an der Lehne eines Rollstuhls auf. Lieber bleibt sie aber am Boden oder auf einer Couch. Nach nicht ganz einer Stunde merkte ich ihr die Erschöpfung an und wir beendeten unseren Besuch. Meine Kollegin und ihr Labrador hielten noch etwas länger durch.

Anschließend gab es noch Feedback durch Karin – ich kann Caramba noch besser unterstützen – und wir unterhielten uns noch über die Vorteile des Clickerns, dessen Potenzial ich noch nicht so ganz erkannt habe. Für mich war es ein sehr schöner, lehrreicher Besuch – und Caramba war fix und fertig, sie hat den halben Nachmittag tief und fest geschlafen.

 

Die Fotos stammen von Karin Immler.