Ich weiß ja nicht, wieso immer alles zusammenkommen muss, aber am Donnerstag gabs in Salzburg gleich zwei für mich sehr interessante Vorträge, die immerhin zeitlich hintereinander angesetzt waren:
- Prof. Peter Baumgartner stellte in der PH Salzburg sein neues Buch über die Taxonomie von Unterrichtsmethoden vor, an dem er seit Jahren gearbeitet hat und wovon ich bei meinem Studium an der Donau-Uni einiges mitbekommen habe. Er zitierte wie immer, wenn es um dieses Thema geht Kurt Lewin (1890 – 1947 – „Nichts ist so praktisch, wie eine gute Theorie“ ) und stellte sein Modell vor.
Normale Unterrichtsplanungen findet er zu genau und damit wenig flexibel, zu wenig für Störungen eingerichtet und damit zu unpraktisch. Unterrichtsmethoden gibt es viele, aber keine Ordnung oder Struktur.
Eine Taxonomie (die Vorläufer von seiner sind Anderson und Krahtwohl) soll bei der Planung und Gestaltung von Unterricht helfen und dabei organisiertes Vorgehen ermöglichen. Begriffe wie Dimension, Theorie, Prinzip, Modell, Muster und Beschreibung schaffen einen „Möglichkeitsraum“ von 130 didaktischen Prinzipien (es können durchaus mehr sein!) und die Taxonomietabelle hilft bei der Übersicht über deren Verwendung und Verteilung.
Baumgartner unterscheidet zwischen Modellen und Mustern („Weg von Modellen, hin zu Mustern!“). Er versteht unter Modellen verfestigte Handlungsstrukturen (wie die Klippert-Bücher oder 101 eLearningmethoden) und unter Mustern Handlungsprozesse. Aber ich muss das Buch erst einmal lesen! Und es überhaupt bekommen!
Der Vortrag war wie immer interessant und gut aufbereitet und fand vor hauptsächlich vor PH-MitarbeiterInnen, einigen StudentInnen (und mir – ich werde auch als Studierende bezeichnet) statt. Insgesamt ca. 50 – 60 Leute. - Dann hatten einige andere und ich es eilig zum Vortrag von Prof. Joachim Bauer über Kinder erreichen, stärken, fördern, von der Grünen Bildungswerkstatt Salzburg veranstaltet, zu kommen. Es waren einige hundert Menschen – hauptsächlich LehrerInnen – anwesend, die sich den tollen Hörsaal der Gesellschaftswissenschaften der Uni Salzburg teilten. Der Hirnforscher Dr. Bauer plädierte für gute Beziehungen zu Kindern, damit Lernen erst ermöglicht wird und belegte das mit Beispielen, Messungen und Forschungsergebnissen. Nichts ganz Neues, aber zum Immer-Wieder-Zu-Herzen-Nehmen. Und Spiegelneurone sind immer spannend.
Zum Abschluss gab es auch einige Rezepte für Ratschläge an Eltern schwieriger Kinder. Ich hab einfach die Folien abfotografiert, aber es war etwas finster.
Interessant nebenbei auch Ergebnisse des Trierer Stresstests:
Er zeigt nämlich, dass Männer eine viel höhere Ausschüttung am Stresshormon Cortisol haben als Frauen – außer, wenn ihre eigene Partnerin an seiner Seite ist. Bei Frauen ist es umgekehrt: viel mehr Stress, wenn der eigene Partner dabei ist. Tja,…;-)