Net Generation?

Posted: 27th April 2009 by admin in Allgemein

Ich habe mich am Wochenende mit der Frage Gibt es eine „Net Generation“? beschäftigt, die Rolf Schulmeister (2008) in einem gleichnamigen Text untersucht. The These, die ihn beschäftigt und die er zu falsifizieren sucht lautet :

Die zukünftigen Studierenden der Net Generation sind anders und lernen anders, dass wir neue Konzepte für die Lehre benötigen. (S2)

Einer von mehreren Vertretern dieser Behauptung ist Marc Prensky, der mit den Begriffen digital natives und digital immigrants einprägsame Metaphern gefunden hat.
Schulmeister vergleicht eine große Anzahl an empirischen Studien und kommt zu eigenen (für die Mutter von pubertierenden Kindern beruhigenden) 9 Thesen:

  1. Jugendliche wollen Freunde gewinnen und ihre Freizeit mit ihnen verbringen. Die modernen Medien bauen sie selbstverständlich in ihren Sozialisationsprozess ein.
  2. Klassische Medien sind noch nicht überholt, besonders nicht Musik hören, dank der MP3-Player.
  3. Jugendliche verändern die Gewichtung ihrer Aktivitäten mt dem älter werden.
  4. Ein großer Teil der Computer-/Handynutzung dient der Kommunikation und der Kontaktpflege.
  5. Alle Aktivitäten zusammen zeichnen ein durchaus traditionelles Bild des Erwachsenwerdens.
  6. Die Sozialisation verläuft (linear) vom Spielen allein vor dem PC bis zur sozialen mittels der digitalen Medien.
  7. Subgruppen von Jugendlichen unterscheiden sich deutlich nach Nutzungsfrequenz, Nutzungsmotiven und Kompetenzen. Die Net Generation gibt es nicht!
  8. Die Jugendlichen verwenden die neuen Medien genauso selbstverständlich, wie die Genaration davor Fernsehen, Telefon oder Radio.
  9. Es gibt noch keinen Transfer der neuen Kompetenzen auf das Lernen – der Computer ist einfach ein Mittel zum Zweck.

Und an der Media Literacy werden wir wohl alle miteinander noch arbeiten.