LehrerÍnnen sind sehr verärgert über die Art, wie sie von ihrer Arbeitgeberin dargestellt werden. Elternvertreter (ich habe im Fernsehen nur Männer gesehen!) sind verärgert über die LehrerInnen. Und die Unterichtsministerin ….
Tatsache ist, dass ich den Reformplänen nicht traue. Wie haben immer noch 30 SchülerInnen pro Klasse, die Teilungen in Englisch, die früher bestanden haben und 15 bis 16 Kinder pro Gruppe ermöglichten, sind jetzt so, dass 25 in jeder Gruppe sind und die, die überbleiben, zu einer Restgruppe zusammengefasst werden. So werden SchülerInnen aus fünf Klassen zusammengemixt.
Ist das besser?
Tatsache ist, dass wir LehrerInnen aus dieser Situation sowieso nicht mehr gut herauskommen können, egal wie kooperativ wir sind. Wenn wir die zwei geforderten Stunden mehr halten, werden wir immer noch die bleiben, die am Vormittag Recht und am Nachmittag frei haben. Im anderen Fall ist das auch nicht anders. Warum also sollten wir Maßnahmen zustimmen, von denen wir nicht überzeugt sind?
Und Kinder haben wir selber auch, denen wir eine Bildungsreform wünschen, und die wir auch in unseren anderen SchülerInnen sehen!
eh schon wurscht ….
Posted: 4th März 2009 by admin in AllgemeinEinstiege zum Theaterspielen
Posted: 2nd März 2009 by admin in AllgemeinMethode: Text von Inhalt loslösen und auf die Situation beschränken mittels einer Lautmalerei von ORFF-StudentInnen:
ong, dong, dreoka,
lembo, lembo seoka.
Seoka di tschipperie,
tschipperie di kolibri.
Welche Szenen könnte man spielen?
Heiratsantrag, Liebesgeflüster, Zahnarzt, Fußballreporter, Achterbahn, Sprachenunterricht, Streit, zwei Kleinkinder, Beichtstuhl, ….
(kann wie ein Hörspiel aufgeführt werden, hinter einer Wand)
oder
„Der Pfarrer von Pfaffingen hats Kappl verlorn …
– und der/die ……… hats gfundn.“
„Was i?“
„Ja, du!“
„I net!“
„Wer dann?“
„Der/die ……… !“
Möglichkeiten:
in Situationen packen, Genres (-> Western, Heimatdrama, Liebesschnulze, griechische Tragödie, Rap, Oper, Lehrer-Schüler …)
Gewerkschaft
Posted: 1st März 2009 by admin in AllgemeinAlso gestern habe ich an einer Tagung der Österreichischen LehrerInneninitiative teilgenommen. Auf ihrer Website stellen sie sich so dar:
ÖLI-UG ist …
- eine parteiunabhängige Berufsvereinigung von Lehrer/innen
- in den Gremien der Personalvertretung und
der Gewerkschaft vertreten.
ÖLI-UG bietet…
- Informationen für alle LehrerInnen und PersonalvertreterInnen
- mit der Zeitung „Kreidekreis„,
- mit Veranstaltungen und Seminaren.
ÖLI-UG setzt sich auseinander …
- mit der Demokratisierung des Schullebens
- mit Fragen des Bildungswesens und
- mit pädagogischen Fragestellungen
Ich hätte ja gerne life bei der Veranstaltung mitgebloggt, aber leider verhindern die dicken Mauern und das Gewölbe des alten Bauernhofs, in dem getagt wird, die Verbindung zu jedem Netz. Wenn ich bei der Türe hinausgehe, klappt es wieder, drinnen geht gar nix, auch kein Handy. Ideal, wenn man ohne Störungen arbeiten will.
Dass ich bei den Oelis schnuppern werde, habe ich schon Mitte Jänner beschlossen, die neuen Forderungen an die LehrerInnen lassen den Termin besonders passend scheinen. MeineStimmung ist zwar etwas gesetzter als am Donnerstag in der Schule, aber die Empörung ist immer noch groß. Gut, dass überlegt wird, wie man unsere Position an die Menschen bringen könnte.
Ca. 25 Leute sind anwesend und beteiligen sich an den Diskussionen. Alles sehr sachlich und basisdemokratisch.
Dann geht es darum den KollegInnen Argumente für die Dienststellenversammlungen zu liefern und eventuell ein Flugblatt aufzulegen.
Das Ergebnis:
ÖLI-UG fordert von GÖD: STREIK – aber diesmal in ECHT!
Außerdem erfahre ich: Der Chefverhandler der Ministerin Schmidt bei den Budgetverhandlungen ein Sektionschef namens Stelzmüller sein soll. Er gehört der ÖVP an!
Lehrerin sein …
Posted: 27th Februar 2009 by admin in Allgemein… ist für mich seit ein paar Tagen nicht so einfach.
Ich mag meine Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen richtig gerne und eines meiner Hobbies ist es, meine Unterrichtsmethoden und Inhalte dauernd zu optimieren. Ich besuche so viele Fortbildungen, wie es meine Zeit erlaubt, und studiere seit einem Jahr berufsbegleitend an der Donau-Universität Krems. Der Lehrgang trägt den schönen Titel eEducation und hat Didaktik, Medien, Technologien, Psychologie, Wissenschaftstheorie und die Umsetzung für den Unterricht zum Inhalt.
In meinen Klassen stehe ich 18 Stunden in der Woche, da eines meiner Fächer Informatik ist, lerne ich laufend dazu, um aktuell zu bleiben.
Ich bekenne mich dazu, dass mir das Ganze auch Spaß macht und kann und will die Stunden nicht zusammenzählen, die ich in der Woche – auch in den Ferien – damit verbringe.
Nun ja. Seit vorgestern, Mittwoch, den 25. Februar, ist mein Selbstbild nicht mehr das gleiche. Offensichtlich reicht es nicht engagiert und motiviert zu sein und gute Arbeit zu leisten, ich muss ab Herbst zwei Stunden mehr in Klassen verbringen und meine Vorbereitungszeit effektiver gestalten, meint die Unterrichtministerin. Und diese ihre Entscheidung teilt sie den Medien mit, über die ich es erfahren habe. Klar meint sie nicht mich persönlich, aber ich wusste bisher nicht, wie wenig meine Arbeit (und die meiner vielen KollegInnen) wertgeschätzt wird. Das Lehrerbild wird ja schon seit Jahren immer weiter demontiert, aber die jetzige Ministerin schien bisher da zumindest neutral. Und trotzdem fühle ich mich jetzt in keiner Weise mehr wertgeschätzt, demotiviert und bin deswegen verärgert – das passt nicht zu meinen Vorstellungen, wie Leben und Arbeit stattfinden soll.
Über alles kann diskutiert werden, aber in einer sogenannten Demokratie sollten Entscheidungen, die die Arbeitswelt so vieler Menschen betreffen, nicht in dieser herablassenden Art und Weise kommuniziert werden. Das ist ein Vorwurf, den ich Claudia Schmied mache.
Am Donnerstag war ich wieder bei meinen SchülerInnen im Klassenzimmer: Das entschädigt für vieles!
