durch den Verein Humanis et Canis
April 2018 bis November
Weil ich meinen Hund an langen Schultagen einige Zeit in die Schule mitnehmen möchte, habe ich mich mit Caramba an die Therapiehundeausbildung beim Verein Humanis et Canis gemacht. Vor zwei Jahren hat meine Tochter das schon mit ihrem Aussie Pinu’u absolviert und es für gut befunden – diese Empfehlung reicht mir.
In gewisser Weise war es mit meinem temperamentvollen, hibbeligen Hund ein Abenteuer – Caramba ist menschenfreundlich, manchmal aber etwas zu sehr – inklusive bis ins Gesicht hochspringen und abbusseln, wenn sie sich nur irgendwie ermutigt fühlt.
Zu Beginn der Therapiehundeausbildung war sie ziemlich genau zwei Jahre alt, in denen wir schon einiges an Ausbildung hinter uns gebracht haben: Welpen- und Junghundekurs in der Hundeschule ihrer Züchterin (City4Dogs), BGH- und BH1-Prüfung bei unserem Hundeverein (1. Salzburger Hundeschule) und seitdem sie ein bisschen älter als ein Jahr ist, immer Spaß-Agility mit niedrigen Hindernissen, aber viel Aufmerksamkeitstraining.
Das „Abenteuer“ begann mit einem Informationsabend im Herbst 2017, in dem ich von Bettina Falzeder und Leopold Slotta-Bachmayr schon viel Interessantes über Therapiehundeteams und ihre Einsätze erfuhr – nichts, was mich abgeschreckt hätte ???? und ich beschloss im folgenden Frühjahr mit der Ausbildung zu beginnen. Sie besteht aus mehreren Teilen, die ich nicht in einem sehr langen Blogeintrag abhandeln, sondern auf mehrere Postings aufteilen werde.
Modul 1 – 14. April 2018 (Nussdorf am Attersee)
Modul 2 – 24. April – 26.Juni 2018 (Know Wow Hundeplatz in Salzburg-Sam)
Theoriemodul – 30. Juni – 1. Juli 2018 (Landzeit Mondsee)
Modul 3 – 12. Juli – 14.JuLi 2018 (Salzburg, Heffterhof)
1. Assistenzeinsatz
2. Assistenzeinsatz
3. Assistenzeinsatz
4. Assistenzeinsatz
5. Assistenzeinsatz
Meine abschließenden Gedanken
Interessant war die ganze Zeit der Therapiehundeausbildung, von dem ersten Theoriemodul bis zum letzten Assistenzbesuch. Besonders einprägsam waren aber das sehr intensive Modul drei und die fünf Assistenzbesuche.
Was mir heute beim Nachdenken über die drei vergangenen Tage des Moduls 3 noch eingefallen ist: ich vertraue meiner Hündin jetzt noch mehr – nicht, dass ich das nicht auch schon vorher getan hätte, wie leben ja seit über zweieinhalb Jahren tagtäglich miteinander und haben viel erlebt und gearbeitet. Aber nach diesen drei Intensivtagen, in denen sie immer mitgemacht hat, einfach, weil sie bei mir sein wollte (Futtermotivation war nett, aber zweitrangig) und sie sich auch in bedrängenden Situationen auf mich verlassen und immer weitergemacht hat, weiß ich jetzt, dass sie immer auf mich hört und sich an mir orientiert. Das bringt uns in unserer Beziehung noch einmal ein ganzes Stück weiter.
Diese Sicherheit konnte ich auch in die Assistenzbesuche mitnehmen, die meinen Horizont sehr erweitert haben, vor allem der Besuch in der Lebenshilfe und im Altersheim. Berufsbedingt arbeite ich immer noch wesentlich lieber mit Kindern, aber auch eine andere Schiene ist auf einmal möglich geworden.
Ich bin sicherlich immer noch oft zu ungeduldig und möchte etwas schnell erledigen, aber es gelingt mit immer öfter Ruhe in mein Verhalten zu bringen und diese auch Caramba zu vermitteln, die ja auch sehr lebhaft ist. Ich erkenne schneller, wenn sie Stressverhalten zeigt und nehme sie aus der Situation. Ich weiß aber auch, dass sie bereit ist mitzumachen und aggressives Verhalten kenne ich nicht von ihr. Diese Zeit hat sich auf jeden Fall für uns ausgezahlt.
Die Arbeit, die bei Humanis et Canis geleistet wird, trägt viel dazu bei, dass unsere Hunde trotz der schrecklichen Vorfälle der letzten Zeit in unserer Gesellschaft akzeptiert und geliebt werden. Wenn man sieht, dass bei den Nachkontrollen mehr als 40 Hunde miteinander auskommen und arbeiten können, wird auch mehr als deutlich, dass und wie man sie gewaltfrei fördern und erziehen kann. Und die HalterInnen dazu.