Am gestrigen Sonntag konnte ich mich gemeinsam mit Tochter und unseren zwei Hunden von der Lernmethode „Do As I Do“, die von Claudia Fugazza entwickelt wurde, bekannt machen. Ich weiß schon wieder gar nicht mehr, wie ich darauf aufmerksam wurde, hatte jedoch schon mit dem Gedanken gespielt, das Buch dazu käuflich zu erwerben, weiß aber mittlerweile, dass es mir besser gefällt, wenn ich Neues gemeinsam mit anderen Personen und hoffentlich einer guten Trainerin oder einem guten Trainer lernen kann.
Die fanden wir in Petra Rauch, die die Hundeschule DOGclusion betreibt. Nach dem Satz „Es gibt nicht Praktischeres als eine gute Theorie“ starteten wir mit den Lerntheorien, wobei klassische und operante Konditionierung nur kurz gestreift wurde, da wir ja nach einer anderen Methode mit den Hunden arbeiten wollten.
“Do as I Do is a new training method based on dog’s social cognitive skills, particularly on his imitative ability. With this technique dogs will learn new behaviours observing and imitating their owners.” (Claudia Fugazza)
Da die Entwicklerin dieser Methode Wissenschafterin ist und Kognitionsforschung betreibt und Petra schon direkt mit ihr gearbeitet hat, bekamen wir Übersichten gezeigt, um wieviel schneller Hunde neues Verhalten lernen können, wenn sie nicht konditioniert werden, sondern – wahrscheinlich ist das Lernen am Modell – zuerst ihren Menschen beobachten können, wie sie/er etwas macht. Naja, um Geschwindigkeit ging’s mir erst einmal nicht, aber ich habe ein Hundemädchen, das gern mit mit etwas Neues macht und meine Neugier stieg.
Man arbeitet in drei Phasen (Gedächnisprotokoll 🙂 ):
Phase 1 – und die Übungen dieses ersten Workshops
Wir sollten mit drei Übungen kommen, die die Hunde allein auf ein Wortkommando hin beherrschen – schon einmal gar nicht so einfach, denn eigentlich arbeite ich ja an meiner Körpersprache, damit Caramba mich möglichst gut verstehen kann und das wieder gänzlich auszuschalten, naja…
Unsere Beispiele waren „Platz“ (das kann sie wirklich auf das Wort hin), „Spot“, ein Pfotentarget auf einen Frisbee (das machen wir erst ganz kurz, aber sie mag es sehr gern) und „Durch“ einen Tunnel (Tunnels liebt sie beim Agility).
Es ging nun darum, ihr die Übung vorzumachen und meinen Hund aufmerksam im „Sitz“ zusehen zu lassen, dann „do it“ (oder einen anderen Befehl, „copy“ ist zum Beispiel auch gebräuchlich“) zu sagen und nach zwei Sekunden das bekannte „PLatz“, „Spot“ oder „Durch“ anzuschließen. Wichtig ist es, keine Übung mehr als zweimal hintereinander positiv abzuschließen und dann mit einer der anderen in unterschiedlicher Reihenfolge weiterzumachen. Schon in diesem Durchgang reagierte Caramba bei der „Spot“-Übung auf das „do it!“. Sehr motivierend!
In Laufe des Tages absolvierten wir vier Durchgänge und am Schluss klappten alle drei Übungen – nicht immer, weil mein Hundemädl am Nachmittag im Kopf schon recht müde war, aber sie machte immer noch gern mit. Meiner Tochter und den übrigen Hundeführerinnen (ja, wieder ausschließlich Frauen) ging es ähnlich. Petra Rauch führte uns mit Ruhe und passenden Tipps durch den Workshop und ich konnte viel Neues mitnehmen. Und Caramba ist heute am Tag danach jedenfalls sehr ruhebedürftig!
Ein paar Beispiel, die sich auf Youtube tummeln:
Wie kann es weitergehen?
Wir müssen jetzt erst einmal unsere drei Übungen generalisieren, das heißt, sie sollen an verschiedenen Orten mit verschiedenen Geräten und verschiedenen Ablenkungen auch funktionieren, dann kann ich mit der
Phase 2
beginnen. Es kommen nach und nach drei weitere Übungen dazu, die aber nicht ausschließlich auf ein Wortsignal hin funktionieren müssen. (Hoffentlich schaffen wir eine bis zum nächsten Workshop!) Auch das alles generalisiert. Im Laufe dieses Abschnitts kann der Hund lernen, alles, was der Mensch vormacht (der Hund muss natürlich in der Lage sein, die Übung nachzumachen) auf „do it“ hin auszuführen. Es konnen auch mehrere Aufgaben unmittelbar hintereinander, sogenannte „Ketten“ gelernt werden. Auf Youtube lässt sich schon einiges finden und Frauchen und Hund arbeiten in dem folgenden Video toll zusammen!
Phase 3
Supertoll, wenn es klappt: Der Hund kann eine Aufgabe nachmachen, die er ganz neu lernt. „Do it“ ist dann die erste Aufforderung, dann folgt das neue Wort, aus das hin er agieren soll – und er lernt einen neuen Trick oder eine neue Sequenz.
Einige Ideen, was man noch alles machen kann: