Deutsch als Fremdsprache. Drei Lehrveranstaltungen, die ich im Wintersemester besuche. Alle drei am Montag, also habe ich wirklich einen unmittelbaren Vergleich.
11:00
Zweitspracherwerb in Theorie und Praxis
Junge Vortragende, die zwar das Geschehen stark steuert, indem sie viele Vorgaben macht. Sie bestimmt die Arbeitsgruppen, gibt jedesmal einen kurzen Test. Aber sie bemüht sich um unterschiedliche didaktische Szenarien und das macht einen manchmal eher trockenen Einführungsstoff doch um einiges interessanter. Die Studierenden müssen oder können zumindest zeitweise selbsttätig arbeiten.
15:00
Mehrsprachigkeit und Gesellschaft
Eine Vorlesung. Mehrere Vortragende stellen ihre Forschungsgebiete dar. An sich ganz ok, nur die Menge an Information, die auf jeder der absolut überfrachteten Folien steht, ist auf ein paar Meter Distanz kaum mehr wahrnehmbar. Noch nie etwas von „Death by Powerpoint“ gehört. 😉
Es ist aber wichtig und auch interessant, über die Sprachentwicklungen in unserer Gesellschaft langsam etwas mehr Bescheid zu wissen. Auf politischer, gesellschaftlicher, schulischer und persönlicher Ebene.
17:00
Methodik des DaF Unterrichts
Ja. Referate. Zwei pro Termin. Jedes Referat soll eine halbe Stunde dauern. Kein didaktisches Konzept, kein Feedback zum Referat, nur einige Ergänzungen seitens der Kursleiterin. Jetzt hatten wir zwei Termine mit Referaten, nix anderes als Vorträge zu höchst konzentriert aufbereiteten Lehrbuchthemen. Eigentlich würde ich sofort aussteigen, Begriffe, Bullet Points, Facts, kaum Beispiele. Themen wie „Gedächnispsychologische und psycholinguistische
Aspekte des Fremdsprachenlernens“, „Spracherwerbstheorien, Sprachlehrtheorien, Lernerstrategien“ oder „Methoden des fremdsprachigen Deutschunterrichts“.
Ds könnte man auch alles selber einfach durchlesen und die Proseminarzeit empfinde ich so als ziemlich verschwendet.
Auf die Frage, ob es Fragen gibt, kommt immer keine Antwort. Es ist ja schon immer alles lehrbuchmäßig abgearbeitet!