(Für mich) heimlich, still und leise hat das BIFIE ein erstes Konzept über die neue schriftliche Matura in Deutsch herausgebracht, das erstmals die SchülerInnen betreffen wird, die im nächsten Schulajahr die 5. Klasse einer AHS besuchen.
Eckpunkte:
- Die Aufgabenstellung besteht immer aus einem oder mehreren Ausgangstexten, die literarischer oder nichtliterarischer Art sein können und die die Grundlage für die Aufgabenstellung darstellen. Spezifische Werkkenntnis (Literaturkanon) wird nicht vorausgesetzt.
- Es sind vom Kandidaten/der Kandidatin in der Regel zwei Texte zu verfassen
- Die Texte, die zu schreiben sind, werden auf einen (beschränkten) Textsortenkanon genormt sein, der es den Lehrer/innen ermöglicht, diese Textsorten zu üben.
- Es werden Richtwerte bezüglich des Umfangs der Texte angegeben
- Es werden nicht weniger Wahlmöglichkeiten bei der Themenstellung angeboten als bisher
- Lehrer/innen erhalten genaue Unterlagen, die sicherstellen sollen, dass auch Korrektur und Beurteilung nach einheitlichen Gesichtspunkten erfolgen (vorgegebene Korrekturhilfen, Beurteilungsskala)
Quelle: http://www.bifie.at/neue-schriftliche-reifepruefung-deutsch-ahs
Die dafür notwendigen, im Oberstufenlehrplan als zu erfüllende Lehrziele ausgewiesen und als „Kompetenzen“ beschriebenen Fähigkeiten sind auch auf dieser Seite ebenfalls zu finden.
Wie kann man seine Schüler/innen am besten auf die neue Reifeprüfung vorbereiten?
Die Kriterien der Textgestaltung unterscheiden sich kaum von der bisherigen Anforderung bei Prüfungsarbeiten: gedanklich durchstrukturieren, schlüssig argumentieren, präzise beschreiben, zusammenhängende, gut strukturierte Texte produzieren, Sprache grammatisch und orthographisch richtig verwenden.
Auf folgende Punkte sollte im Unterricht besonders Wert gelegt werden:
1. Textverstehen / Lesekompetenz:
Es ist wesentlich, dass die Schüler/innen Textvorlagen sorgfältig lesen, analysieren und interpretieren lernen. Dabei ist sprachliches Wissen in Hinblick auf die Textanalyse besonders zu betonen.
2. Gestaltung schriftlicher Arbeiten:
Der entscheidende Punkt ist, dass die Schüler/innen möglichst von Beginn der Oberstufe an lernen, schriftliche Arbeiten zu gestalten, die von Texten ausgehen und nicht von einem Ein-Satz-Thema.
Sehr wichtig ist es, im Schreibunterricht Hilfen im Schreibprozess zu geben und sich nicht auf die Aufgabenstellung und Beurteilung zu beschränken: Schreibberatung, Schreibtraining.
3. Literaturunterricht:
Die Breite des Literaturunterrichts bleibt erhalten. Nach wie vor sind spezielle Akzentsetzungen möglich. Wichtig wird es sein, die Interpretationskompetenz der Schüler/innen (auch schriftlich) systematisch aufzubauen. Da bei der neuen Reifeprüfung kein Kanon an Werken vorgegeben wird, geht es darum, ästhetische Texte unterschiedlichster Art lesen und verstehen zu können. Die Schüler/innen müssen im Laufe der Oberstufe das nötige „Handwerkszeug“ dafür erwerben.
Quelle: http://www.bifie.at/kann-schuelerinnen-besten-neue-reifepruefung-vorbereiten